Der Zusammenhang zwischen Alkohol und Potenz
Alkohol und Sex – in Filmen und Werbung werden beide oft zusammen dargestellt. Ein Glas Wein zum Dinner, ein Bier zur Entspannung, ein Cocktail für mehr Selbstvertrauen. Doch die Realität sieht anders aus: Alkohol ist einer der häufigsten Ursachen für Erektionsprobleme.
Die Ironie: Viele Männer trinken Alkohol, um sich zu entspannen und Hemmungen abzubauen – genau das, was auch für guten Sex wichtig ist. Doch während kleine Mengen tatsächlich enthemmend wirken können, sabotiert Alkohol gleichzeitig die körperlichen Voraussetzungen für eine funktionierende Erektion.
Die Wissenschaft ist eindeutig: Sowohl akuter als auch chronischer Alkoholkonsum schädigen die männliche Potenz massiv. Die gute Nachricht: Die meisten Effekte sind reversibel, wenn du deinen Konsum rechtzeitig anpasst.
Wie Alkohol deine Erektion sabotiert
Störung des Nervensystems
Eine Erektion ist ein komplexes Zusammenspiel von Nervensignalen, Hormonen und Durchblutung. Alkohol greift an allen drei Fronten an.
Dämpfung des zentralen Nervensystems: Alkohol wirkt als Nervengift und sediert das zentrale Nervensystem. Die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Penis werden weniger empfindlich. Sexuelle Reize werden schwächer wahrgenommen und schlechter weitergeleitet.
Verlangsamte Reaktion: Selbst wenn die sexuelle Erregung im Kopf entsteht, dauert es unter Alkoholeinfluss länger, bis die entsprechenden Signale den Penis erreichen. Die Erektion baut sich langsamer auf oder bleibt ganz aus.
Verminderte Empfindsamkeit: Alkohol reduziert die Sensibilität der Nervenenden. Berührungen und Stimulation werden weniger intensiv wahrgenommen, was die Erregung zusätzlich erschwert.
Beeinträchtigung des parasympathischen Nervensystems: Für eine Erektion muss der parasympathische Teil des Nervensystems aktiv sein (Entspannungsmodus). Alkohol stört dieses Gleichgewicht und verhindert die notwendige Entspannung der glatten Muskulatur in den Schwellkörpern.
Durchblutungsstörungen
Eine Erektion entsteht durch verstärkten Blutfluss in die Schwellkörper des Penis. Alkohol greift auch hier massiv ein:
Gefäßerweiterung im ganzen Körper: Alkohol erweitert die Blutgefäße im gesamten Organismus. Das klingt zunächst positiv, führt aber zu einem Blutdruckabfall. Für eine stabile Erektion muss der Blutdruck aber gezielt im Penis steigen.
Schlechtere Blutzirkulation: Die allgemeine Gefäßerweiterung führt dazu, dass das Blut sich im Körper verteilt, statt konzentriert in den Penis zu fließen. Der für eine harte Erektion nötige Bluteinstrom wird geschwächt.
Dehydration: Alkohol wirkt harntreibend und entzieht dem Körper Flüssigkeit. Das verringert das Blutvolumen und macht es noch schwerer, ausreichend Blut in den Penis zu pumpen.
Langfristige Gefäßschäden: Bei chronischem Alkoholkonsum entstehen Schäden an den Gefäßwänden, ähnlich wie beim Rauchen. Die Arterien verlieren an Elastizität, verkalken und verengen sich. Dies ist eine Hauptursache für dauerhaft verminderte Erektionsfähigkeit.
Hormonelle Katastrophe
Der Einfluss von Alkohol auf den Hormonhaushalt ist verheerend:
Testosteron-Senkung: Alkohol hemmt die Testosteronproduktion in den Hoden direkt. Bereits nach einer durchzechten Nacht sinkt der Testosteronspiegel messbar und bleibt für 24-48 Stunden reduziert. Bei regelmäßigem Konsum wird dieser Zustand chronisch.
Erhöhung von Östrogen: Die Leber ist für den Abbau von Östrogen zuständig. Alkohol schädigt die Leber und beeinträchtigt diesen Abbau. Das Resultat: Männer, die regelmäßig trinken, haben oft erhöhte Östrogenwerte, was das hormonelle Gleichgewicht stört.
Cortisol-Anstieg: Alkohol aktiviert die Stressachse des Körpers und erhöht den Cortisolspiegel. Dieses Stresshormon hemmt die Testosteronproduktion zusätzlich und dämpft die Libido.
Störung des Hormonregelkreises: Chronischer Alkoholkonsum beeinträchtigt die Kommunikation zwischen Gehirn, Hypophyse und Hoden. Dieser Regelkreis steuert die Testosteronproduktion. Wird er gestört, sinkt das Testosteron dauerhaft.
Verminderte Spermienqualität: Studien zeigen, dass regelmäßiger Alkoholkonsum nicht nur die Potenz, sondern auch die Spermienanzahl und -beweglichkeit reduziert.
Psychologische Faktoren
Alkohol beeinflusst auch die Psyche in einer Weise, die der Potenz schadet:
Versagensangst nach Alkohol-bedingten Pannen: Wenn du einmal unter Alkoholeinfluss keine Erektion bekommen hast, kann sich eine Angst vor weiterem Versagen entwickeln. Diese Angst führt zu Stress, der auch nüchtern Erektionsprobleme verursachen kann.
Dämpfung der Libido: Bei chronischem Konsum sinkt oft das sexuelle Verlangen generell. Der niedrige Testosteronspiegel und die allgemeine körperliche Beeinträchtigung reduzieren das Interesse an Sex.
Beziehungsprobleme: Übermäßiger Alkoholkonsum führt oft zu Konflikten in Partnerschaften. Beziehungsprobleme sind wiederum ein Hauptfaktor für sexuelle Schwierigkeiten.
Die Wissenschaft: Was Studien zeigen
Die Forschung zum Zusammenhang zwischen Alkohol und Potenz ist umfangreich und eindeutig:
Studie im Journal of Sexual Medicine (2018): Männer, die mehr als 14 Standardgetränke pro Woche konsumieren, haben ein doppelt so hohes Risiko für erektile Dysfunktion wie Männer, die weniger trinken. Bei mehr als 21 Drinks pro Woche verdreifacht sich das Risiko.
Indische Großstudie (2020): Von 1500 untersuchten Männern mit Alkoholproblemen litten 72 Prozent unter sexuellen Funktionsstörungen, davon 61 Prozent unter erektiler Dysfunktion. Je länger und intensiver der Konsum, desto schwerer die Probleme.
Harvard Medical School Studie (2017): Bereits bei einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille zeigt sich eine messbare Verschlechterung der Erektionsfähigkeit. Bei 0,8 Promille ist die Fähigkeit, eine für Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen, um etwa 40 Prozent reduziert.
Dänische Langzeitstudie (2016): Männer, die täglich Alkohol trinken, entwickeln um 30-40 Prozent häufiger Potenzprobleme als Männer, die nur gelegentlich trinken – selbst bei gleicher Wochenmenge.
Europäische Urologenstudie (2019): Ex-Alkoholiker, die seit mindestens 6 Monaten abstinent leben, zeigen eine signifikante Verbesserung der Erektionsfähigkeit. Nach 12 Monaten Abstinenz ist die Potenz bei 60 Prozent der Teilnehmer deutlich besser als zuvor.
Akute versus chronische Effekte
Es ist wichtig, zwischen den akuten Effekten einzelner Trinkereignisse und den chronischen Folgen regelmäßigen Konsums zu unterscheiden:
Akute Effekte (einmaliger Konsum)
Ein Glas (0,3 Promille): Leicht enthemmend, kaum messbare negative Effekte auf die Erektion bei gesunden Männern. Kann sogar kurzfristig Hemmungen abbauen.
Zwei Gläser (0,5 Promille): Nervensystem beginnt spürbar gedämpft zu werden. Erektionsfähigkeit lässt nach, Zeitverzögerung bis zur Erektion nimmt zu.
Drei bis vier Gläser (0,8-1,0 Promille): Deutliche Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit. Viele Männer können keine ausreichend harte Erektion mehr aufbauen. Empfindlichkeit und Kontrolle stark reduziert.
Fünf Gläser oder mehr (über 1,2 Promille): Erektion wird bei den meisten Männern unmöglich. Das Nervensystem ist so stark gedämpft, dass die notwendigen Signale nicht mehr funktionieren.
Erholung: Nach einmaliger Trunkenheit normalisiert sich die Erektionsfähigkeit in der Regel innerhalb von 24-48 Stunden vollständig.
Chronische Effekte (regelmäßiger Konsum)
Moderater regelmäßiger Konsum (7-14 Drinks/Woche): Leicht erhöhtes Risiko für Potenzprobleme. Testosteronspiegel kann bereits leicht sinken. Regeneration zwischen den Trinkgelegenheiten ist noch möglich.
Starker regelmäßiger Konsum (über 14 Drinks/Woche): Deutlich erhöhtes Risiko. Hormonhaushalt wird chronisch gestört. Gefäßschäden beginnen sich zu manifestieren. Erektionsprobleme können auch nüchtern auftreten.
Alkoholabhängigkeit: Sehr hohes Risiko für schwere erektile Dysfunktion. Dauerhafte Schäden an Nerven, Gefäßen, Leber und Hormonproduktion. Oft kombiniert mit weiteren Gesundheitsproblemen, die die Potenz zusätzlich beeinträchtigen.
Zeitfaktor: Nicht nur die Menge, sondern auch die Dauer des Konsums ist entscheidend. Wer seit 10 Jahren täglich trinkt, hat ein deutlich höheres Risiko für irreversible Schäden als jemand, der erst seit einem Jahr regelmäßig konsumiert.
Risikofaktoren und Verstärkung
Alkoholkonsum wirkt selten isoliert. Oft kommen weitere Faktoren hinzu, die das Potenz-Risiko potenzieren:
Alkohol plus Rauchen: Die Kombination ist besonders gefährlich. Beide Substanzen schädigen die Gefäße und verstärken sich gegenseitig. Raucher, die viel trinken, haben ein extrem hohes Risiko für schwere Erektionsstörungen.
Alkohol plus Übergewicht: Alkohol enthält viele leere Kalorien und fördert Fetteinlagerungen, besonders am Bauch. Übergewicht senkt den Testosteronspiegel zusätzlich und erhöht das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck – beides Potenz-Killer.
Alkohol plus Bewegungsmangel: Ohne Sport fehlt der positive Effekt auf Durchblutung und Testosteronproduktion, der einen Teil der alkoholbedingten Schäden kompensieren könnte.
Alkohol plus Stress: Die Kombination treibt den Cortisolspiegel in die Höhe und senkt Testosteron noch weiter. Ein Teufelskreis.
Alkohol plus schlechter Schlaf: Alkohol stört die Schlafarchitektur, besonders die REM-Phasen. Schlechter Schlaf reduziert die nächtliche Testosteronproduktion massiv.
Alkohol plus Medikamente: Viele Medikamente (Antidepressiva, Blutdrucksenker) beeinträchtigen die Potenz bereits allein. In Kombination mit Alkohol verstärken sich die negativen Effekte.
Wie viel ist zu viel?
Die Frage, die viele Männer beschäftigt: Wie viel Alkohol kann ich trinken, ohne meine Potenz zu gefährden?
Die unbequeme Wahrheit: Es gibt keine absolut sichere Menge. Jeder Tropfen Alkohol hat potenzielle negative Effekte. Das Risiko steigt mit der Menge.
Richtwerte für geringes Risiko:
- Nicht mehr als 2 Standardgetränke pro Tag
- Mindestens 2-3 alkoholfreie Tage pro Woche
- Maximal 10-14 Standardgetränke pro Woche
- Keine Rauschtrinken-Episoden (nicht mehr als 4-5 Drinks bei einer Gelegenheit)
Was ist ein Standardgetränk?
- 0,3 Liter Bier (ca. 12 g Alkohol)
- 0,15 Liter Wein (ca. 12 g Alkohol)
- 4 cl Schnaps/Spirituose (ca. 12 g Alkohol)
Besser für die Potenz:
- Weniger ist mehr: Je seltener und weniger du trinkst, desto besser für deine Erektionsfähigkeit
- Täglicher Konsum ist schädlicher als gelegentliches Trinken, selbst bei gleicher Wochenmenge
- Komplette Abstinenz ist optimal, aber für viele nicht realistisch
- Finde deine persönliche Balance zwischen Genuss und Gesundheit
Bier, Wein, Schnaps – gibt es Unterschiede?
Oft hört man, Rotwein sei gesund fürs Herz oder Bier enthalte wertvolle Nährstoffe. Doch was bedeutet das für die Potenz?
Alkoholgehalt ist entscheidend: Der schädliche Faktor ist primär der Alkohol selbst, nicht die Art des Getränks. Ein Standardgetränk Bier, Wein oder Schnaps wirkt ähnlich auf die Potenz.
Rotwein – der Mythos vom gesunden Alkohol: Ja, Rotwein enthält Antioxidantien wie Resveratrol, die die Gefäße schützen können. Doch dieser Effekt wird durch den Alkohol zunichte gemacht. Die vermeintlich positiven Effekte sind minimal im Vergleich zu den schädlichen Wirkungen des Alkohols.
Bier – Phytoöstrogene als Problem: Hopfen im Bier enthält Phytoöstrogene, pflanzliche Östrogene. Bei regelmäßigem, hohem Bierkonsum können diese den Hormonhaushalt zusätzlich belasten und das Testosteron-Östrogen-Verhältnis ungünstig verschieben.
Hochprozentiges – schneller betrunken: Schnaps und Spirituosen führen schneller zu hohen Blutalkoholwerten und damit zu stärkerer akuter Beeinträchtigung der Erektion. Die Gefahr von Rauschtrinken ist höher.
Mixgetränke und Cocktails – Zucker als zusätzliches Problem: Gezuckerte Drinks kombinieren die negativen Effekte von Alkohol mit denen von Zucker: Blutzuckerschwankungen, Gewichtszunahme, erhöhtes Diabetes-Risiko. Für die Potenz besonders ungünstig.
Fazit: Am schonendsten für die Potenz ist moderater Konsum von Wein oder Bier, ohne Zucker, in geringen Mengen und mit alkoholfreien Tagen dazwischen. Aber auch hier gilt: Weniger ist immer besser.
Der Weg zu besserer Potenz: Alkohol reduzieren
Die gute Nachricht: Die meisten alkoholbedingten Potenzprobleme sind reversibel. Je früher du handelst, desto besser.
Was passiert, wenn du weniger trinkst?
Nach 24-48 Stunden: Akute Alkoholeffekte klingen ab. Nervensystem erholt sich. Erektionsfähigkeit normalisiert sich bei einmaligem Konsum.
Nach 1-2 Wochen: Schlafqualität verbessert sich. Hormonproduktion beginnt sich zu normalisieren. Viele Männer berichten von erster Verbesserung der morgendlichen Erektionen.
Nach 4-8 Wochen: Testosteronspiegel steigt messbar. Libido nimmt zu. Erektionen werden kräftiger und zuverlässiger.
Nach 3-6 Monaten: Gefäßfunktion verbessert sich deutlich. Hormonhaushalt hat sich weitgehend normalisiert. Potenz ist oft deutlich besser als zu Zeiten des regelmäßigen Konsums.
Nach 1 Jahr: Risiko für erektile Dysfunktion nähert sich dem von Männern an, die nie oder nur sehr selten trinken. Langfristige Regeneration von Nerven und Gefäßen schreitet voran.
Praktische Strategien zur Reduktion
Setze klare Grenzen: Definiere, wie viele Drinks pro Woche akzeptabel sind. Halte dich konsequent daran.
Führe Trink-Tagebuch: Notiere, wann und wie viel du trinkst. Das schafft Bewusstsein und hilft, Muster zu erkennen.
Alkoholfreie Tage einplanen: Mindestens 2-3 Tage pro Woche sollten komplett alkoholfrei sein. Dein Körper braucht Regenerationsphasen.
Alternativen finden: Ersetze Alkohol durch alkoholfreie Getränke. Es gibt heute hervorragende alkoholfreie Biere und Weine, die geschmacklich überzeugen.
Soziale Situationen meistern: In Gesellschaft ist der Druck zu trinken oft hoch. Bereite dich mental vor, habe eine Antwort parat (“Ich fahre”, “Ich habe morgen früh Training”, “Ich mache gerade eine Pause”).
Langsam trinken: Wenn du trinkst, dann langsam. Trinke zwischendurch Wasser. Das reduziert die Gesamtmenge und mildert die Effekte.
Trigger vermeiden: Identifiziere Situationen, die dich zum Trinken verleiten (Stress, Langeweile, bestimmte soziale Kontexte). Finde alternative Bewältigungsstrategien.
Belohne dich: Nutze das gesparte Geld für etwas, das dir wirklich Freude macht. Wer täglich 2-3 Drinks weglässt, spart mehrere hundert Euro im Monat.
Wenn Reduktion nicht gelingt – professionelle Hilfe
Wenn du merkst, dass du deinen Alkoholkonsum nicht alleine kontrollieren kannst, zögere nicht, Hilfe zu suchen:
Suchtberatungsstellen: Bieten anonyme, kostenlose Erstberatung und vermitteln weiterführende Hilfen.
Hausarzt: Kann gesundheitliche Folgen abklären und Überweisungen ausstellen.
Selbsthilfegruppen: Anonyme Alkoholiker (AA) und andere Gruppen bieten Unterstützung durch Gleichgesinnte.
Therapie: Verhaltenstherapie hilft, die Ursachen des Trinkens zu verstehen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Medikamentöse Unterstützung: In manchen Fällen können Medikamente helfen, das Verlangen nach Alkohol zu reduzieren.
Alkoholprobleme anzugehen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Deine Potenz und Gesundheit werden es dir danken.
Kombiniere Alkoholreduktion mit anderen Maßnahmen
Für optimale Ergebnisse kombiniere die Alkoholreduktion mit weiteren potenzfördernden Gewohnheiten:
Gesunde Ernährung: Viel Gemüse, Obst, Nüsse, fetter Fisch. Diese Lebensmittel unterstützen die Gefäßgesundheit und liefern Nährstoffe für die Testosteronproduktion.
Regelmäßiger Sport: Krafttraining und Ausdauersport erhöhen den Testosteronspiegel, verbessern die Durchblutung und bauen Stress ab. 3-5 Trainingseinheiten pro Woche sind ideal.
Ausreichend Schlaf: 7-9 Stunden pro Nacht. Ohne Alkohol schläfst du tiefer und erholsamer. Die nächtliche Testosteronproduktion wird optimiert.
Stressmanagement: Meditation, Yoga, Atemübungen oder einfach regelmäßige Pausen helfen, Cortisol zu senken und Testosteron zu steigern.
Gewichtsreduktion: Falls übergewichtig, hilft Abnehmen enorm. Weniger Körperfett bedeutet weniger Aromatase-Aktivität (Enzym, das Testosteron in Östrogen umwandelt).
Supplements: L-Arginin verbessert die Durchblutung, Zink und Vitamin D unterstützen die Testosteronproduktion, Omega-3-Fettsäuren schützen die Gefäße. Sprich mit deinem Arzt über sinnvolle Ergänzungen.
Beckenbodentraining: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur, die für feste Erektionen wichtig ist.
Alkohol und Medikamente gegen Erektionsstörungen
Viele Männer nehmen Medikamente wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) oder Vardenafil (Levitra) gegen Erektionsprobleme. Wie verträgt sich das mit Alkohol?
Die klare Antwort: Schlecht.
Verstärkung der Nebenwirkungen: Beide Substanzen senken den Blutdruck. In Kombination kann es zu gefährlichem Blutdruckabfall, Schwindel, Ohnmacht oder Herzproblemen kommen.
Verminderte Wirksamkeit: Alkohol sabotiert genau die Mechanismen, die Potenzmittel unterstützen sollen. Die Medikamente wirken unter Alkoholeinfluss deutlich schlechter oder gar nicht.
Erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Verdauungsprobleme treten in Kombination mit Alkohol häufiger und stärker auf.
Gefahr von Unfällen: Die Kombination beeinträchtigt Reaktionsvermögen und Urteilsfähigkeit stark.
Empfehlung: Wenn du Potenzmittel einnimmst, verzichte an diesem Tag komplett auf Alkohol. Das maximiert die Wirksamkeit und minimiert Risiken.
Mythen und Wahrheiten über Alkohol und Potenz
Mythos: “Ein bisschen Alkohol macht besseren Sex.” Wahrheit: Alkohol kann kurzfristig enthemmen, beeinträchtigt aber gleichzeitig die körperliche Leistungsfähigkeit. Der enthemmende Effekt lässt sich auch durch Entspannungstechniken, offene Kommunikation oder romantische Atmosphäre erreichen – ohne die negativen Effekte.
Mythos: “Rotwein ist gut fürs Herz und damit auch für die Potenz.” Wahrheit: Die positiven Effekte von Antioxidantien im Rotwein werden durch den Alkohol zunichtegemacht. Willst du Antioxidantien, iss lieber Beeren, dunkle Schokolade oder trink Grüntee.
Mythos: “Solange ich nicht jeden Tag trinke, ist alles okay.” Wahrheit: Auch gelegentliches Rauschtrinken (Binge Drinking) schädigt massiv. Fünf Drinks an einem Abend sind schädlicher als fünf Drinks verteilt auf fünf Tage.
Mythos: “Alkoholbedingte Potenzprobleme sind nur psychisch.” Wahrheit: Alkohol verursacht echte, messbare körperliche Schäden an Nerven, Gefäßen und Hormonsystem. Die Probleme sind primär physisch, nicht eingebildet.
Mythos: “Ich bin noch jung, bei mir wirkt sich Alkohol nicht auf die Potenz aus.” Wahrheit: Auch junge Männer erleben unter Alkoholeinfluss Erektionsprobleme. Langfristig summieren sich die Schäden – je früher du beginnst viel zu trinken, desto früher treten dauerhafte Probleme auf.
Langfristige Perspektive: Ein Leben mit weniger Alkohol
Die Reduktion oder der Verzicht auf Alkohol ist keine kurzfristige Maßnahme, sondern eine Lebensentscheidung mit enormen Vorteilen:
Bessere Erektionen: Dauerhaft verbesserte Gefäßfunktion, höherer Testosteronspiegel, bessere Nervenfunktion führen zu kräftigeren, zuverlässigeren Erektionen.
Höhere Libido: Mit normalisierten Hormonwerten und ohne die dämpfenden Effekte von Alkohol steigt das sexuelle Verlangen.
Mehr Energie: Ohne Alkohol schläfst du besser, hast mehr Energie im Alltag und mehr Ausdauer beim Sex.
Bessere Gesundheit: Du reduzierst dein Risiko für Leberschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und zahlreiche andere Erkrankungen drastisch.
Mehr Selbstbewusstsein: Die Kontrolle über deinen Konsum und die Verbesserung deiner Potenz stärken dein Selbstvertrauen in allen Lebensbereichen.
Bessere Beziehungen: Ohne alkoholbedingte Probleme verbessert sich oft die Partnerschaft, was sich positiv auf das Sexleben auswirkt.
Finanzielle Vorteile: Alkohol ist teuer. Wer täglich 2-3 Drinks weglässt, spart mehrere tausend Euro im Jahr.
Fazit: Weniger Alkohol, mehr Potenz
Alkohol und männliche Potenz passen nicht zusammen. Die Wissenschaft ist eindeutig: Jeder Schluck Alkohol kann deine Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Regelmäßiger Konsum führt zu chronischen Schäden an Nerven, Gefäßen und Hormonsystem.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Alkohol dämpft das Nervensystem und stört die Signalübertragung für Erektionen
- Alkohol senkt den Blutdruck und beeinträchtigt die Durchblutung des Penis
- Alkohol senkt Testosteron und erhöht Östrogen und Cortisol
- Bereits moderate Mengen erhöhen das Risiko für Potenzprobleme
- Je mehr und häufiger du trinkst, desto höher das Risiko
- Die meisten Schäden sind bei Reduktion oder Verzicht reversibel
- Kombiniere Alkoholreduktion mit Sport, gesunder Ernährung und Stressmanagement
Die beste Strategie für deine Potenz:
- Reduziere deinen Konsum auf ein Minimum
- Halte mindestens 2-3 alkoholfreie Tage pro Woche ein
- Vermeide Rauschtrinken
- Nutze die gesparte Energie und Gesundheit für Sport und gesunde Gewohnheiten
Deine Potenz beginnt mit deiner Entscheidung. Jeder Tag mit weniger Alkohol ist ein Schritt zu besserer sexueller Leistungsfähigkeit, mehr Selbstvertrauen und höherer Lebensqualität.
Mach den ersten Schritt heute – dein Körper wird es dir danken.